Get your shit done … oder: Die vier Säulen deiner smarten Selbstorganisation
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Aus dem ganz normalen Alltag im Leben einer Selbständigen:
Die eMail-Inbox quillt über … die versprochene Ausarbeitung für deinen Kunden ist noch nicht fertig … der Steuerberater wartet auf deine Buchhaltungsbelege … deine Kinder kommen mit den Hausaufgaben nicht klar …!?
Und du selbst bist jeden Abend fertig, aber nicht mit dem, was du dir vorgenommen hast, sondern eher mit den Nerven?
Ist das das (Business-)Leben, das du dir vorgestellt hast?
Vermutlich nicht. Wir Solopreneure sind sehr belastbar, halten viel aus und vor allem viel durch. Auf lange Sicht können Dauerstress und Anspannung jedoch nicht die Lösung sein – ich denke, das ist uns allen klar.
Wir lieben unser Business.
Und trotzdem wollen wir nicht nur funktionieren und arbeiten.
Wir wollen auch das Leben mit allem, was dazu gehört, genießen.
Da liegt die Frage nach eine smarten Selbstorganisation und das alles einfacher gehen könnte, nahe.
Was bedeutet eine “smarte” Selbstorganisation?
Wie wäre es denn, wenn du dich selbst und deinen (Business-)Alltag so organisieren könntest,
dass du einerseits ein gutes Maß an Sicherheit und Stabilität hast, dass dich also nichts so schnell aus der Fassung bringt?
und dass du andererseits den so wichtigen Freiraum hast für deine Kreativität, Einzigartigkeit und Weiterentwicklung und alles, was dir wichtig ist?
Und das alles nicht nach „Schema F“ (was meistens sowieso nicht funktioniert), sondern so, dass es zu dir und deinem Leben passt?
Klingt gut?
Dann lass uns mal gemeinsam anschauen, wie das funktionieren für dich kann.
In der Arbeit mit meinen Kundinnen habe ich zwei Dinge festgestellt:
Die bekannten Zeit- und Selbstmanagementtools sind nicht falsch, aber leider funktionieren sie im Alltag nicht für jeden – weil wir zu unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen:
Wir sind alle einzigartig mit unserem Business, unseren familiären und räumlichen Rahmenbedingungen, unserer eigenen Persönlichkeit, dem individuellen Arbeitsstil und den vielfältigen persönlichen und beruflichen Zielen.
Da kann es keine „One size fits all“-Lösung geben!
Also brauchst du für dich eine individuelle Lösung.Es gibt vier Säulen, die maßgeblich beeinflussen, wie du dich selbst und dein Business clever organisierst:
I - Selbstführung & -verantwortung
II - Systeme & Routinen
III – Selbstmanagement & Arbeitsorganisation
IV - EnergiemanagementDu kannst – je nach deiner persönlichen Herausforderung – an einem dieser Bereiche ansetzen. Und du wirst feststellen, dass sich dadurch auch die anderen Bereiche verbessern können – wie bei einem Mobile: Du bewegst ein Teil und das ganze System bewegt sich mit.
Lass uns gemeinsam diese vier Säulen genauer anschauen und was du jeweils konkret für dich tun könntest.
Die nachfolgenden Tipps sind nur ein Auszug – es gibt so viele weitere smarte Möglichkeiten!
Sie lassen sich auch nicht immer eindeutig einer der vier Säulen zuordnen, aber darum geht es ja auch gar nicht.
#1: Selbstführung & Selbstverantwortung
Dich selbst führen zu können (du hast in der Selbständigkeit ja keinen Vorgesetzten mehr, der dich führt) und die volle Verantwortung für dich selbst, dein Denken und Handeln zu übernehmen, ist die Grundlage. Nicht nur für ein erfolgreiches eigenes Business, sondern für ein erfülltes Leben.
Selbstführung ist eine der wichtigsten Kompetenzen für mehr Selbstbestimmung und Freiheit – die Hauptmotive vieler Selbständiger.
Warum? Unser Leben wird immer komplexer, schneller, unvorhersehbarer. Heute und in Zukunft noch mehr. Wenn du auf alles von außen reagierst (Anforderungen, Aufgaben, Verpflichtungen, Rollen, Informationsflut et cetera), überlässt du es anderen, wie du deine wertvolle Zeit und Energie einsetzt. Du bist mehr und mehr fremdbestimmt und genau das wolltest du mit deiner Selbständigkeit vermutlich nicht mehr.
Was kannst du konkret tun?
Setze dir klare Ziele, die dich immer wieder ausrichten und dir den Weg weisen – auch wenn es mal ein Umweg sein sollte.
Lerne Grenzen zu setzen – anderen und auch dir selbst gegenüber.
Lerne Aufgaben abzugeben – es soll Aufgaben geben, die können andere genauso gut erledigen oder vielleicht sogar besser…!?
Schaffe Bewusstsein für deine eigene Situation – deine Ehrlichkeit dir selbst gegenüber zählt!
Achte viel mehr auf das, was DU willst und was dir gut tut – denn es ist DEIN Leben!
Triff die Entscheidungen, die getroffen werden müssen – egal, ob groß oder klein.
#2: Systeme & Routinen
Etabliere einfache und gut umsetzbare Systeme und Routinen, die dir das Leben leichter machen und die vor allem zu dir und deinen Rahmenbedingungen passen.
Viele Menschen, gerade Kreative, haben Angst, dass Systeme und Routinen sie begrenzen und sie sowieso nicht durchhalten könnten.
Ein Perspektivenwechsel:
Wie wäre es, wenn deine ganz persönlichen Systeme und Routinen dir eine gewisse Grund-Stabilität geben und du genau deshalb den Freiraum und die Flexibilität hast, den du dir wünschst? Weil du weißt, es läuft, auch wenn mal was Unvorhergesehenes deine Aufmerksamkeit einfordert oder alles durcheinandergewirbelt wird.
Was kannst du konkret tun?
Sorge für einen glasklaren Überblick über deine ToDos, Termine, Deadlines, Projekte.
Sortiere rigoros aus, was nicht wichtig und nicht wesentlich ist.
Plane flexibel, in dem du immer nur den nächsten Tag, die nächste Woche, die nächste Woche planst – jedes Mal neu – und gleichzeitig deine langfristigen Ziele im Auge behältst.
Lege dir Routinen vor allem für die Bereiche zu, die immer wieder eine Herausforderung darstellen (was auch immer das für dich ist: Buchhaltung? Social Media? Ordnung?)
Arbeite mit Checklisten, Ablaufplänen, Anleitungen – sie können dir so viel Nachdenkerei, Zeit und Energie sparen.
Schaffe dir Routinen, die dich und deine Energie stärken – mehr dazu beim Punkt Energiemanagement.
Sorge dafür, dass die äußeren Rahmenbedingungen stimmig sind: ein schöner Arbeitsplatz und ungestörte Arbeitsphasen – alles, was du brauchst und alles, soweit es dir in deiner Situation möglich ist.
Mach Selbstreflexion zu einer Gewohnheit: Was läuft gut? Was läuft großartig? Was weniger? Was darfst du noch lernen?
#3: Selbstmanagement & Arbeitsorganisation
Nicht jede von uns hat es gelernt, sich selbst und ihre Arbeit gut zu organisieren. Es gibt viele tolle Tools und Methoden, mit denen du effizienter und produktiver wirst – also entspannt in weniger Zeit mehr erledigen kannst und im besten Fall noch bessere Qualität ablieferst.
Du solltest nur nicht den Fehler machen und sie als Allheilmittel sehen – das führt nur zu Frust! Denn nicht jede Methode passt zu dir und deinem Business. Deshalb empfehle ich dir hier auch keine klassischen Zeitmanagement-Techniken wie die Eisenhower-, ABC- oder SMART-Methode (wenn diese Methoden für dich passen – perfekt! Für mich und viele meiner Kunden passen sie nicht… also zweifle nicht an dir).
Was kannst du konkret tun?
Baue regelmäßige fokussierte Arbeitssessions ein – zeitlich begrenzte Phasen, in denen du dich nicht ablenken lässt und konzentriert an einer bestimmten Aufgabe arbeiten kannst.
Setze sinnvolle Prioritäten – jeden Tag neu: Was musst du tun? Was könntest du tun? Was willst du tun?
Gewöhne dir an, Aufgaben zu Ende zu bringen oder entscheide dich, sie sein zu lassen. Zu viele „lose Enden“ stressen dein System.
Singletasking statt Multitasking: Sei dir bewusst, was du tust und konzentriere dich genau darauf – egal, ob das Home-Schooling oder Home-Office ist.
Vergiss dein Perfektionsstreben – beruflich und privat. In den allermeisten Fällen reichen 80 % wirklich aus.
#4: Energiemanagement
Ohne ein gutes Energiemanagement fehlen dir Kraft und Balance für deinen (Business-)Alltag.
Dein Job ist nicht, deine ToDo-Liste perfekt abzuarbeiten. Dein Job ist es, deine körperliche, geistige und seelische Energie hochzuhalten und immer wieder aufzuladen, um deine Talente in die Welt zu bringen – beruflich wie privat!
Um in einer guten Energie zu sein, ist ein Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung notwendig. Angespannt sind wir meistens von alleine – dafür sorgt unser turbulenter Alltag mit all seinen Verpflichtungen und Anforderungen.
Die ENTspannung ist das, was oft zu kurz kommt. Der Fehler, den wir alle viel zu oft machen: Wir sehen die Entspannung als Belohnung, wenn wir viel geleistet haben.
Ein Perspektivenwechsel:
Entspannung ist nicht die Belohnung, sondern die Voraussetzung für unsere Leistungsfähigkeit. Denn wenn wir in unserer vollen Energie sind, sind wir wesentlich produktiver, klarer und auch entspannter. Dann können wir viel mehr „geben“ – privat wie auch im Business. Davon profitieren alle: Deine Familie, deine Kunden und du selbst!
Was kannst du konkret tun?
Sorge gut für dich selbst: Achte auf gutes Essen, Trinken, ausreichend Schlaf, Bewegung und kleine Zeitinseln im Alltag.
Berücksichtige viel mehr deine eigene Persönlichkeit: Arbeite mehr nach deinem Biorhythmus, stärke deine Stärken und Talente, entwickle deinen eigenen Arbeitsstil.
Schaffe Selfcare-Routinen, die dich zu dir bringen und von innen heraus stärken – sei es Meditation, Dankbarkeitspraxis, Journaling, bewusstes Atmen, Aktivitäten in der Natur…
Achte auf deine Gedanken und Emotionen und stoppe Negativschleifen – vor allem, wenn du im Stress bist, dann Negativität dich noch mehr runter!
Lerne mehr auf deine Intuition, deinen Bauch, dein Herz zu vertrauen – ohne den Verstand ganz außer Acht zu lassen.
Berücksichtige viel mehr deine eigenen Werte und lass sie in deine Entscheidungen einfließen – das macht das Leben echt leichter!
Auf den Punkt gebracht:
Es gibt nicht nur die EINE Lösung für mehr Effizienz und Produktivität in deinem Business, denn jede von uns hat ganz unterschiedliche Voraussetzungen:
Angefangen von der Art des Business, den familiären und räumlichen Rahmenbedingungen, genauso wie der eigener Persönlichkeit, dem individuellen Arbeitsstil und den vielfältigen persönlichen Zielen.
Je nachdem, wo genau deine persönlichen Herausforderungen liegen, kannst du an verschiedenen Punkten ansetzen, um deine ToDos und deinen Alltag besser geregelt zu bekommen.
In meiner Welt sind jedenfalls nicht unbedingt die klassischen Zeitmanagement-Tools die Lösung, um effizienter und produktiver zu werden:
Was du brauchst ist ein ganzheitliches System, das dir beruflich wie auch privat einerseits Sicherheit und Stabilität gibt, weil du weißt, es läuft, und dir andererseits genügend Raum für deine Kreativität, Einzigartigkeit und Weiterentwicklung schenkt.
Meine Empfehlung:
Mach dir bewusst, dass es auch bei Effizienz in deinem Business um wesentlich mehr geht als nur darum, deine ToDo-Listen fleißig und zügig abzuarbeiten.
Schau dir ehrlich an, wie es in deinem (Business-)Leben rund um deine Selbstführung & -verantwortung, Systeme & Routinen, Arbeitsorganisation sowie Energiemanagement aussieht.
Spüre in dich hinein und finde den Bereich, der für dich den größten Impact hat. Gehe bewusst und Schritt für Schritt vor.
Sorge grundsätzlich viel mehr für dich selbst – denn wenn du in deiner Kraft bist, kann der Stress dich nicht so schnell stressen und du hast viel mehr zu geben!
Und vor allem:
Bleib entspannt und hab Spaß dabei! Es geht nicht darum, dich zu perfektionieren und zu optimieren, sondern darum, dass du dich selbst, deinen Alltag und dein Business so organisierst, dass es zu dir und deinem Leben passt. Nur so kannst du mit deinem Unternehmen das in die Welt bringen, was dir wichtig ist und immer mehr das Leben leben, das du dir wünschst.
Die 4 Säulen einer smarten Selbstorganisation im Podcast
Ich habe darüber kürzlich auch im Podcast Be your own Boss! von Birgit Straub-Müller, der Gründerin des wunderbaren Frauennetzwerks MomWorks, gesprochen.
Höre doch mal rein!
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