Wie du mit guten Routinen dein (Business-)Leben einfacher und entspannter machst
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Routinen…!?
Wie langweilig - denkst du dir vielleicht.
Wenn du nur an das Wort denkst, schläfst du schon fast ein.
Okay, das verstehe ich sogar:
Etwas ist zur Routine geworden - das klingt nach wenig Begeisterung und mehr nach Langeweile und vielleicht sogar Begrenzung.
Wie so oft im Leben geht es auch bei Routinen um die Perspektive, denn smarte Routinen, die zu dir und deinem Business passen, können deinen Alltag enorm erleichtern.
Die positive Perspektive auf Routinen:
Eine Tätigkeit aufgrund längerer Erfahrung sehr sicher, schnell und überlegen ausführen.
Ich verfüge über eine langjährige Routine und Erfahrung.
Ich erledige etwas sehr routiniert.
und im Umkehrschluss: Es fehlt mir an Routine.
Die negative Perspektive auf Routinen:
Eine Tätigkeit, die zur (blinden) Gewohnheit geworden ist und jegliches Engagement vermissen lässt
Mein Job ist zur reinen Routine geworden.
Die Alltagsroutine macht mich krank.
Sind Routinen positiv oder negativ?
Ob Routinen positiv oder negativ sind, hängt von deinem Blickwinkel ab:
Der sonntägliche Spaziergang kann deinen freien Tag strukturieren und dir Kraft geben. Er kann dich aber auch unendlich anöden und dir die Zeit für eine andere, vielleicht spannendere Aktivität rauben (war das in deiner Kindheit mit den Sonntagsspaziergängen auch so… 😉?)
Deine Tagesplanungsroutine kann dich auf das Wichtige und Wesentliche fokussieren, kann dich aber auch vermeintlich in deiner Spontanität und Flexibilität begrenzen.
Wenn du Routinen bisher eher negativ bewertet hast, wie wäre es, wenn du dem Wort eine andere, eine positive Bedeutung gibst?
Wenn du daran denkst, dass du etwas routiniert machst, dass du dir sicher in der Sache bist und sie souverän meisterst. Klingt schon anders, oder?
Wenn du gute Routinen FÜR dich nutzen möchtest, schau dir auch mal an, wieviel Struktur und Routinen DU brauchst, um immer mehr das Leben zu führen, das du dir wünschst.
Das kann bei jedem Menschen anders aussehen, denn wir sind so unterschiedlich in unserer Persönlichkeit, unseren Bedürfnissen, unseren Rahmenbedingungen, Zielen etc.
Vielleicht brauchst du auch für eine bestimmte Phase, zum Beispiel im Rahmen eines größeren Projekts, mehr Routinen und Struktur als sonst in deinem Leben.
Oder du brauchst im Business mehr Routinen als privat. Oder umgekehrt.
Wirklich gute Routinen sind immer individuell!
Was ist das Gute an Routinen?
Die amerikanische Psychologin Wendy Wood hat in einer Studie herausgefunden, dass ungefähr 40 Prozent unseres Alltags automatisiert ablaufen, ohne dass uns das bewusst ist.
Und das hat zum Glück ziemlich viele Vorteile:
Gute Routinen sparen dir Zeit
Du bist (wie der Name schon sagt) routiniert und hast eine Menge Erfahrung gesammelt. Alles geht dir schneller von der Hand. Du wirst also produktiver und effizienter.
Gute Routinen schonen deine Nerven
Sie bewahren dich vor zu viel Stress, weil viele deiner Handlungen automatisiert ablaufen und du weißt, was zu tun ist. Oder denkst du morgens ewig darüber nach, ob und wann und wie du dir jetzt die Zähne putzen möchtest?
Gute Routinen geben dir Sicherheit
Du weißt, dass es läuft, ohne dir ständig den Kopf über etwas zerbrechen zu müssen. Unser Gehirn mag nämlich klare Strukturen und fühlt sich so sicherer.
Gute Routinen sind die Basis für dein Business
Vergleiche es mit einem Hausbau: Je höher du hinauswillst, umso sicherer und stabiler muss das Fundament sein. Gute Routinen und Strukturen sind dein Business-Fundament.
Gute Routinen entlasten dich
Routineaufgaben (also Tätigkeit, die sich in bestimmten Abständen wiederholen) kannst du leicht abgeben und einfach sicherstellen, dass sie in deinem Sinne erledigt werden. Das ist auch im Vertretungsfall oder wenn du ein Team aufbauen und Aufgaben delegieren möchtest sehr wertvoll.
Gute Routinen heben deinen Qualitätsstandard
Mit Hilfe von Routinen und Standards kannst du Abläufe optimieren und mögliche Fehlerquellen von Anfang an ausschalten.
Gute Routinen SCHENKEN dir Freiheit und Flexibilität
Du hast den Kopf frei und entlastest dein Gehirn. Das schaffst viel Raum für Neues, für deine Kreativität und Weiterentwicklung.
Gute Routinen sparen Energie in deinem System
Energie, die du wo anders sinnvoller und gewinnbringender einsetzen kannst: Zum Beispiel, in dem du ein neues Angebot entwickelst oder dich weiterbildest, anstatt jeden Monat deine Energie darauf zu verwenden, die Buchhaltung neu zu erfinden.
Gute Routinen fördern deine Selbstbestimmung Und Selbstdisziplin
Du hast die Möglichkeit, dein Leben und dein Tun selbst zu steuern und in die richtige Richtung zu lenken - das stärkt dein Selbstvertrauen und deinen Selbstwert.
Alle diese Vorteile dürfen wir uns in unserem Business zunutze machen.
Wir können uns gute Routinen schaffen, die uns in unserem Alltag unterstützen.
Die uns Zeit, Energie und Freiraum schenken.
Ganz viele berühmte und kreative Menschen haben oder hatten feste Routinen und Abläufe für ihren Alltag.
Zum Beispiel heißt es, dass Ludwig van Beethoven täglich ein bis zwei Stunden spazieren ging. Immer mit Stift und Notenpapier, um sich seine vielen Ideen und Melodien gleich notieren zu können.
Oder Steve Jobs: Immer die gleiche Kleidung. Seine Begründung war, dass selbst kleine Entscheidungen wie die tägliche Kleiderwahl Zeit und Energie brauchen, die er lieber anderweitig einsetzen wollte. (Keine Angst – meine Empfehlung ist bestimmt nicht, dass du dir einen immer gleichen und uniformierten Kleidungsstil zulegst. Das wäre auch mir zu langweilig!)
Dennoch: Es gibt so viele gute Routinen, die dir das (Business-)Leben leichter machen.
Welche Routinen machen dein (Business-)Leben einfacher?
Wie schon gesagt: Welche Routinen DU brauchst, hängt von vielen Faktoren ab - zum Beispiel deiner Persönlichkeitsstruktur, deiner Lebenssituation, deinem Business, deinen Zielen, deinen persönlichen Herausforderungen et cetera.
Wenn du beispielsweise von Haus aus eine aufgeräumte und klare Umgebung liebst und weißt, dass du dich so am besten entfalten kannst, brauchst du keine explizite Ordnungsroutine. Weil du vermutlich auf ganz natürliche Art und Weise für Ordnung in deinem Umfeld sorgst.
Wenn du dagegen eher zu den kreativen Chaoten gehörst und von dem ständigen Suchen und Nicht Finden und deinen Papierstapeln genervt bist und merkst, wie dich das selbst blockiert, würde eine Ordnungsroutine durchaus Sinn machen – oder was meinst du?
Anderes Beispiel: Du wunderst dich immer wieder aufs Neue, warum jeder Tag so viele Überraschungen (=Unvorhergesehenes) bereithält, du die meiste Zeit am „Feuer löschen“ bist und nie genug Zeit hast, dich um strategisch wichtige Dinge zu kümmern?
Dann wäre eine smarte Planungsroutine mit Tages-/Wochen- und/oder Monatsplanung eine gute Sache, die dir hilft, dich auf das Wesentliche zu fokussieren und den Überblick zu behalten.
Wenn du hingegen von Natur aus eher der Planungstyp bist, läuft das wahrscheinlich ganz automatisch – wie das tägliche Zähneputzen.
Im Grunde geht es also darum, gute Routinen und Strukturen zu etablieren, die dich im Alltag und bei Herausforderungen unterstützen – und das kann auf der Handlungs- genauso wie auf persönlicher oder mentaler Ebene sein:
Welche Aufgaben tauchen immer wieder auf, die du standardisieren und klar definieren kannst?
Wo wären klarere Strukturen oder ein besserer Überblick hilfreich?
Wo gibt es immer wieder die gleichen oder ähnliche Herausforderungen?
Mit welchen persönlichen Gewohnheiten könntest du dir das (Business-)Leben einfacher machen?
Welche Erfolgsgewohnheiten möchtest du etablieren?
Ein paar Beispiele für sinnvolle Routinen, die dich auf jeden Fall unterstützen:
Buchhaltungsroutine
Finanzplanung / Controlling
Social Media- / Marketingroutine
Tages- / Wochen- / Monatsplanungsroutine (inklusive Rückblick)
Onboarding / Offboarding von Kunden oder Teammitgliedern
Vor- / Nachbereitung und Durchführung von Besprechungen
Morgenroutine / Abendroutine / Tagesroutine
Fokusroutine
Sportroutine
Ernährungsroutine
…
Wie kannst du deine Routinen und guten Gewohnheiten aufbauen?
Wie du neue Routinen entwickeln und integrieren kannst, hängt viel von der Art der neuen Gewohnheit ab:
Eine neue Achtsamkeitsroutine braucht wahrscheinlich eine andere Vorgehensweise als eine Buchhaltungsroutine.
So kannst du vorgehen:
#1: Identifiziere negative Gewohnheiten bzw. Abläufe
Was möchtest du ändern?
Was möchtest du künftig anders machen oder ergänzen? Was darf angepasst werden?
#2: Analysiere den bisherigen Ablauf
Schau dir genau an, wie du bisher vorgegangen bist. Was davon war gut und was weniger?
#3: Entscheide intuitiv über dein künftiges Vorgehen
Unsere Intuition (=Bauchgefühl) ist meistens ein ziemlich guter Ratgeber. Prüfe dann zusätzlich mit deinem Verstand.
#4: Experimentiere mit den neuen Routinen und Abläufen
Beobachte, was funktioniert und was nicht.
#5: Dokumentiere und visualisiere die neuen Routinen
Nutze Ablaufpläne, Checkliste, Prozessbeschreibungen, Tagebücher et cetera (je nachdem, was passt).
#6: Bleib offen für den Prozess
Überprüfe regelmäßig, ob deine Routine noch stimmig ist und verbessere bei Bedarf. Deine Routinen sind nicht in Stein gemeißelt, sondern dürfen sich weiterentwickeln – genauso wie du selbst und dein Business.
#7: Diszipliniere dich
Ein gutes Maß an Selbstdisziplin hilft dir am Ball und verbindlich mit dir selbst zu bleiben.
#8: Mach dir die Vorteile klar
Was bringt dir deine neue Routine? An welcher Stelle spürst und siehst du die Entlastung? Das motiviert dich dranzubleiben.
#9: Sei geduldig mit dir
Neue Gewohnheiten brauchen in der Regel Zeit, bis sie sich integriert haben und sich automatisieren.
#10: Sei wohlwollend mit dir
Verurteile dich nicht, wenn du mal wieder rausfällst aus deiner Routine – denn du hast jeden Tag auf’s Neue die Chance wieder einzusteigen! Abgesehen davon dürfen Routinen auch mal unterbrochen werden.
Deine neuen Routinen bringen nichts, wenn du dich unwohl damit fühlst oder über deine Grenzen gehst.
Gut anfühlen heißt aber nicht, dass dir jede Routine Spaß machen muss, sondern dass sie dir den Alltag erleichtert (und DAS macht dir Spaß!):
Ich könnte nicht sagen, dass mir meine Buchhaltungsroutine an sich Freude macht. Aber das Gefühl danach, wenn ich weiß, der Papierkram ist für diesen Monat erledigt und ich hab alles im Überblick, DAS macht mir Freude und gibt mir ein sehr gutes Gefühl! Und darum geht’s!
Auf den Punkt gebracht
Gute Routinen machen dein Leben einfacher, smarter und entspannter:
Sie schenken dir Zeit, Energie, Freiraum und ein sicheres Fundament.
Gute Routinen sind wichtige Ankerpunkte in deinem turbulentem (Business-)Alltag und geben dir Struktur, Stabilität und eine Art Rahmen. Gleichzeitig sind sie flexibel und du kannst dich innerhalb dieses Rahmens frei bewegen.
Deshalb darfst du dir Routinen schaffen, die wirklich zu DIR und DEINEM Business passen und dich in Balance bringen. Sie sind ein wertvolles Instrument, um dein Leben und dein Tun in eine Richtung zu lenken, die dir gut tut.
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