Gabriele Thies

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Warum dich Vergleichen im Business nicht weiterbringt

Bildquelle: Glenn Carstens-Peters on Unsplash

Die XY ist viel erfolgreicher mit ihrem Business … dabei hat sie nach mir angefangen!
Und jetzt hat sie schon wieder ein neues Produkt auf den Markt gebracht … !
Wie macht sie das immer so locker? Ich krieg noch nicht mal mein Tagesgeschäft vernünftig hin…!

Hab ich dich ertappt?
Ich wette, du hast so was in der Art auch schon mal gedacht!?

Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard hat einmal gesagt:
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.

Und ich sage:
Da ist echt was dran!

Das Vergleichen ist das Ende des Glücks
und der Anfang der Unzufriedenheit.

Sören Kierkegaard

Ich kenne diese ewige Vergleicherei selbst und weiß, wohin sie führen kann (meistens nicht dahin, wo ich hinwill…) 

Grund genug, einmal genauer hinzuschauen, was es mit dem Vergleichen im Business auf sich hat:

Fakt ist, wir sind Menschen und keine Maschinen.
Deshalb ist es absolut natürlich, dass wir uns vergleichen.

Als soziale Wesen wollen wir uns einordnen und erkennen, wo wir selbst stehen. Wir wollen in irgendeiner Form dazugehören. Vor allem in den Bereichen, in denen selbst noch unsicher sind und unseren eigenen Weg noch nicht gefunden haben, suchen wir nach Orientierung.

Vergleichen ist menschlich: Jede*r macht’s und jede*r kennt’s.
So gesehen ist Vergleichen per se nichts Schlechtes oder Schlimmes.

Warum hat Vergleichen so einen „komischen Beigeschmack“?

Vergleichen kannst du dich auf zwei verschiedene Arten:

Stell dir vor, du recherchierst gezielt nach etwas oder orientierst dich bewusst und ganz wertneutral an anderen:

Du könntest dich beispielsweise nach dem Wiegen fragen, ob dein Gewicht in einem guten Verhältnis zu deiner Körpergröße, deinem Alter und deinem Geschlecht steht – völlig wertfrei.

Oder aufs Business bezogen: Du könntest im Netz nach Blogartikeln recherchieren, die genau das gleiche Thema, über das du schreiben möchtest, aufgreifen – einfach nur zu Informationszwecken.

Diese Art des Vergleichens läuft in der Regel gezielt und bewusst ab und du kannst einen echten Nutzen daraus ziehen.

Und dann gibt es die Form von Vergleichen, bei der du das, was du bei anderen entdeckst, auf einer Art Messlatte bewertest und dich selbst oder deine Arbeit in direkten Vergleich stellst. Diesmal subjektiv und wertend … und dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du selbst nicht gut abschneidest.

Du wirst, wenn du dein Gewicht mit dem anderer vergleichst, vermutlich ganz schnell unzufrieden werden und dich runtermachen, weil du möglicherweise mehr wiegst.

Im Business wirst du dich schlecht machen, weil andere schon einen Artikel zu dem Thema geschrieben haben, das eigentlich genau deins ist und du schon immer angehen wolltest. Oder weil sie viel besser schreiben können als du oder viel erfolgreicher damit sind oder oder oder …

Diese Art des Vergleichens läuft meistens unbewusst ab und hier ist der Nutzen mehr als fragwürdig:

Dann passiert es schnell – eben weil wir unbewusst und nicht aufmerksam sind -, dass wir bei denjenigen hängenbleiben, die "erfolgreicher" sind und dann kommen schnell komische Gedanken auf:

Die kriegt das viel besser hin als ich.
Die ist schon viel weiter, das kann ich gar nicht mehr aufholen.
Ist ja logisch, die hat ganz andere Möglichkeiten als ich.
Et cetera.

Und was passiert dann?

Wir ziehen uns selbst runter und machen uns kleiner als wir sind.
Wir blockieren uns und sperren uns für neue Impulse und Ideen.

Wir handeln nicht zielgerichtet:

  • Vielleicht fangen wir an, uns zu verzetteln: Ich muss das und das und das auch machen, wenn das alle machen.

  • Oder schieben Wichtiges auf: Das krieg ich sowieso nicht so hin wie die anderen, da brauche ich erst gar nicht anzufangen.

  • Oder wir fangen an, andere zu kopieren, anstatt unser eigenes Ding zu machen: Ich mach das so wie die andere, schließlich hat’s bei der auch geklappt.

Alles nicht wirklich sinnvoll, oder?

Vergleichen im positiven und zielführenden Sinne wäre hingegen:

Wie können wir das, was andere machen, als Inspiration für uns und unser Business nutzen?

Ich weiß, leichter gesagt als getan…

Mal abgesehen davon, dass wir nicht immer alles für bare Münze nehmen müssen, was andere erzählen oder auf Social Media posten. Ich frage mich oft, ob das alles stimmt, was ich so lese, oder ob die Wahrheit vielleicht ein bisschen verdreht oder beschönigt wurde.

Zudem gelingt es manchen Menschen besser als anderen, ihre Erfolge in ein positives Licht zu rücken, anstatt sich immer nur das zu fokussieren, was (noch?) nicht klappt oder sie (noch?) nicht erreicht haben.

Was kannst du tun, um nicht in die Vergleichsfalle zu tappen?


Um nicht in die Vergleichsfalle zu tappen, sind zwei Punkte sind wichtig:
Bewusstsein und ein gutes Maß an Selbstdisziplin.

Du darfst bewusst wahrnehmen, was du gerade denkst oder fühlst oder tust und warum du das denkst oder tust.

Und du darfst dich in deinen Gedanken, Emotionen und deinem Handeln disziplinieren, um negative Muster gar nicht erst entstehen zu lassen.

Ich bin eigentlich kein Freund von dem Begriff Disziplin – da kommt bei mir wenig Freude auf und das klingt eher nach ich muss mich durchkämpfen und ich muss mich anstrengen. Beides kann auf Dauer nicht die Lösung sein. Das ist aber vielleicht auch nur meine subjektive Wahrnehmung des Begriffs Disziplin.

Konkret bedeutet das:

Wenn du bewusst recherchierst, entwickle eine gewisse Selbstdisziplin und stärke dein eigenes Bewusstsein für das, was du gerade tust und denkst oder fühlst.

Überlege dir VOR einer Recherche genau, was der Zweck dieser Recherche ist und scrolle nicht sinnlos rum.

Hier findest du mehr zum Thema:
Ein gutes Maß an Selbstdisziplin: Warum du dir damit ein Riesengeschenk machst

Wenn du feststellst, dass du doch in der Vergleichsfalle gelandet bist:

#1: SEI LIEBEVOLL MIT DIR SELBST.

Verurteile dich nicht, sondern akzeptiere so liebevoll wie du nur kannst, dass jeder sich vergleicht und dass Vergleichen menschlich und natürlich ist.
Mach dir klar, dass du dich mit jeder Selbstverurteilung kleiner machst und den anderen größer. Damit ist niemandem gedient.

#2: Akzeptiere dich mit allem, was du bist.

Akzeptiere, dass du nicht nur Sonnenseiten (also positive Eigenschaften), sondern auch Schattenseiten (negative Eigenschaften) hast.
Macht es nicht mehr Sinn, auch deine Schattenseiten wohlwollend anzunehmen und anzuerkennen, statt gegen dich selbst zu kämpfen?
Bei einem Kampf gibt es in der Regel einen Verlierer und wenn du gegen dich selbst kämpfst, bist auch immer du selbst es, die verliert.

#3: Entwickle eine wohlwollende haltung den anderen gegenüber

Tu dein Möglichstes (Stichwort: Achtsamkeit und Bewusstheit!), NICHT in Konkurrenzgedanken und Neid einsteigen.
Negatives Vergleichen verbraucht viel zu viel Energie. Diese Energie kannst du wesentlich besser in konstruktive und stärkende Gedanken und Verhaltensweisen investieren.
Wie wäre es also mit einer wohlwollenden Haltung für die anderen und vor allem auch für dich selbst?
Zum Beispiel mit Gedanken wie:
Wie spannend, was die anderen machen! Davon kann ich mich inspirieren lassen und vielleicht sogar neue Ideen für mich und mein Business entwickeln. Ich schau mal, was davon wirklich zu mir passt und wie ich diesen Impuls auf meine Weise (!) weiterentwickeln kann.

#4: Übe dich in Wertschätzung.

Wertschätze das, was andere tun und nimm es als Inspiration für dich.
Und wertschätze noch viel viel mehr dich selbst und deinen individuellen Weg und deine Einzigartigkeit.

Lust auf mehr?

Du möchtest dich selbst so “programmieren”, um dich smarter zu organisieren und deine Ziele endlich verwirklichen zu können?

Gerne unterstütze ich dich als Sparringspartnerin, mehr in deine Klarheit zu kommen und eine gute Struktur in deinem Alltag zu etablieren, damit du deine Pläne, Visionen und Wünsche im neuen Jahr fokussiert und gleichzeitig entspannt umsetzen kannst.

Schreib mir eine Mail und wir klären, ob und wie ich dich unterstützen kann.


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