Gabriele Thies

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Was erzählt dein Büro über dich und dein Inneres?

Bildquelle: canva.com

 

Kürzlich hatte ich unverhofft Besuch von Freunden, die auf der Durchreise waren.

Ich vermute, du kennst das auch: Wenn dir, mit Besuch im Haus, plötzlich die Staubflusen in den Ecken auffallen, die du sonst übersiehst. Oder die Zeitschriften – zumindest bei mir – gerne überall verstreut sind. Oder das unordentliche Bücherregal.

Was für dich selbst “unsichtbar” ist, kann auf deine Gäste leicht schlampig und chaotisch wirken. Im Privaten ist das vielleicht weniger dramatisch, im Arbeitsumfeld wirft es keinen so guten Bild auf dich.

Nach diesem Prinzip funktioniert auch das kleine Experiment, zu dem ich dich heute einlade:

Betrachte dein Büro mit den Augen eines Außenstehenden. 
Was siehst du?

Stell dir vor, du bist ein Kunde, ein Besucher oder eine andere außenstehende Person, die dein Büro betritt.

Nimm jetzt dein Büro einmal genauer unter die Lupe – mit den Augen dieser anderen Person.

(Das kannst du auch machen, wenn du im Home Office arbeitest und normalerweise kein Außenstehender zu dir kommt… 😉 … diese Ausrede gilt nicht!)

Schau dich um und nimm ganz bewusst wahr, was du alles siehst … und wie es auf dich wirkt und wie es auf andere Menschen wirken könnte.

Was würde diese andere Person über deine Arbeitsumgebung denken?
Welches Bild hätte diese Person von dir und deinem Business?
Welche Energie strahlt dieser Raum aus?

Wir sind oft so betriebsblind mit unseren eigenen Routinen, Abläufen und Gedanken. Und auch mit Äußerlichkeiten.

Deshalb macht es Sinn, zwischendurch immer wieder mal ganz bewusst die Perspektive zu wechseln – in unserem Fall heute deine Arbeitsumgebung aus „anderen Augen“ zu betrachten.

Am besten klappt es, wenn du einige Zeit nicht in deinem Büro warst. Zum Beispiel morgens, bevor du mit der Arbeit startest oder nach der Mittagspause.

Tu so, als hättest du dieses (dein) Büro noch nie gesehen, als würdest du es zum allerersten Mal betreten. So fällt es leichter, den Raum mit andern Augen und aus einem anderen Blickwinkel sehen.

 

Ich habe dir dazu ein paar Fragen aufgeschrieben. Beantworte sie für dich selbst, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie andere Menschen deinen Arbeitsplatz und damit auch dich selbst einschätzen und einordnen könnten.

 

Dein Büroraum

  • Was würdest du als allererstes denken, wenn du in der Bürotür stehst und „mit anderen Augen“ in den Raum schaust?

  • Wirkt der Raum einladend oder würdest du lieber gleich die Flucht ergreifen?

  • Gibt es auf den ersten Blick ein System, nach dem der Raum eingerichtet ist oder sieht alles sehr willkürlich und zufällig aus? Liegt alles „irgendwie“ herum?

  • Welchen Eindruck machen die Möbel und die Gestaltung des Raums auf dich?

  • Wirkt der Raum sehr vollgestopft oder vermittelt er ein eher luftiges und frisches Gefühl?

  • Ist der Boden vollgestellt oder frei? Sind alle Schränke frei zugänglich?

  • Wirkt der Raum auf den ersten Blick frisch und klar oder eher verstaubt?

  • Was strahlt der Raum aus? Und welches Gefühl vermittelt er jemandem, der zu dir zu Besuch kommt?

 

Dein Schreibtisch

  • Ist der Arbeitsplatz ordentlich oder auf den ersten Blick ein völliges Durcheinander?

  • Wie hoch sind die Papierberge auf dem Schreibtisch?

  • Wieviel Krimskrams belagert den Tisch, der nichts mit der Arbeit zu tun hat?

  • Steht schmutziges Geschirr vom Vortag herum?

  • Welche Dekogegenstände sind auf deinem Tisch? Motivieren sie dich?

  • Was “erzählt” dein Schreibtisch über dich?

 

Die Person, die hier arbeitet

  • Denkst du, dass die Person, die hier arbeitet, in ihren Job im Griff hat oder eher umgekehrt – der Job sie?

  • Scheint die Person, die hier arbeitet, eher ordentlich zu sein oder ein totaler Chaot?

  • Denkst du, dass die Person hier gerne arbeitet und sich wohlfühlt?

  • In welcher Stimmung ist sie, wenn sie hier arbeitet?
    Motiviert? Gut gelaunt? Entspannt? Oder eher gestresst? Genervt? Überfordert?

Und jetzt wieder zu dir

Am meisten hast du von diesem kleinen Experiment, wenn du ganz offen dafür bist und dir sehr ehrlich und spontan diese Fragen beantwortest.

Wenn du dein Büro aus einem anderen Blickwinkel und mit den Augen eines Anderen siehst, wie geht’s dir dann?

Klopfst du dir heimlich auf die Schulter und denkst: „Hey – ist eigentlich ganz okay. Mein Office macht einen guten Eindruck.“

Oder schüttelst du ungläubig den Kopf, weil dir jetzt erst klar wird, wie unordentlich dein Arbeitsplatz ist und du fragst dich, wieso dir das nicht schon viel früher aufgefallen ist?

Sei dir bewusst, dass jeder Mensch seine eigene Brille aufhat, also seine eigene Wahrnehmung.

Jeder sieht die Welt aus seinen Augen und das kann von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sein. Und trotzdem ist so ein kleines Experiment ein wertvoller Hinweis darauf, wie du (vielleicht) nach außen wirkst.

Und es ist eine ganz normale Reaktion von uns Menschen, dass wir äußere Eindrücke wahrnehmen und diese in „Schubladen“ stecken.

Bei diesem kleinen Experiment geht es nicht darum, dich selbst zu verurteilen und schlecht zu machen. Ganz im Gegenteil – freu dich lieber über diesen Augenöffner.

Und überlege dir deine nächsten Schritte, um die Unordnung hinter dir zu lassen.

Es gibt so viel im Leben, das wir nicht beeinflussen können, zum Beispiel das Wetter.

Unsere eigene Ordnung und wie diese auf andere wirkt, das haben wir ein ganzes Stück selbst in der Hand.

Wie sagt Karen Kingston in ihrem Welt-Bestseller Feng-Shui gegen das Gerümpel des Alltags so schön:

„Ein klarer Schreibtisch ist gleichbedeutend mit klarem Denken, und klares Denken wiederum ist die Quelle von Visionen und Prespektiven…. An einem klaren Schreibtisch zu arbeiten, erhöht die Produktivität, die Kreativität und die Zufriedenheit.“

Klingt gut? Finde ich auch.

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