SOS…. Was du tun kannst, wenn die Stresswelle dich überrollt

Photo: Unsplash.com

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Kennst du diese Sos-Tage?

Deine Aufgabenliste wird immer länger anstatt kürzer.
Du weißt vor lauter ToDos nicht mehr, wo dir der Kopf steht.
Du bist gereizt und fühlst dich überfordert.
Du weißt nicht, wo du anfangen sollst, weil alles zu viel ist.
Du bist müde und ohne Energie, kommst aber nicht zur Ruhe.
Das Gefühl von Flow ist meilenweit entfernt.

Ich jedenfalls kenne diese Tage und letzte Woche war einer davon. Ich war komplett außerhalb meiner Spur und am liebsten hätte ich laut schreien ‚Lasst mich doch alle in Ruhe!‘. Es passiert mir nicht mehr so oft, aber ich hatte den Überblick verloren, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und fühlte mich wie ein unfähiges, überfordertes Häufchen Elend.

Das war kein schönes Gefühl! Vor allem deshalb nicht, weil ich mir mit meiner Selbständigkeit ja mehr Freiräume schaffen wollte, mehr Leichtigkeit und mehr Selbstbestimmung.

Was also war die Lösung?
Mich verkriechen und selbst bemitleiden? Das Opfer spielen und hoffen, dass mich einer rettet?

In den meisten Fällen wird keiner kommen, der uns vor dem ‚Ertrinken‘ rettet. Unabhängig davon, ob wir selbständig oder festangestellt sind. Und wenn du dein eigenes Business hast, ist es noch unwahrscheinlicher. Denn dann ist es deine Aufgabe, die nächste ‚Rettungboje‘ zu suchen, an der du dich sinnbildlich festhalten kannst.

Du hast es selbst in der Hand: Ob du dich vom Stress runterziehen lässt und kenterst oder ob du ‚oben‘ weiterschwimmst.
DU allein entscheidest, was Stress für dich ist und wie du darauf reagierst.

Wie ist denn eigentlich Stress?

Wahrscheinlich weißt du, dass es unterschiedliche Arten von Stress gibt:

Den ‚guten‘ Stress, den Eustress, den wir normalerweise nicht als Belastung empfinden. Wenn unser Terminkalender zwar voll ist, wir mit diesen Terminen aber Begeisterung und Freude empfinden, also etwas Positives verbinden.

Und es gibt den ‚schlechten‘ Stress, den Disstress, der durch Leistungs- und Zeitdruck, durch Ärger und Ängste entsteht. Der Stress, den für uns eine Last ist.

Um diesen negativen Stress geht es in meinem Artikel. Und es geht darum, wie du damit am besten umgehen kannst.

Jedem Lebensbereich gibt es Stressfaktoren, die dein Leben anstrengender und komplizierter machen als es sein muss: im Job, in Beziehungen, gesellschaftlicher oder finanzieller Druck, bei der Gesundheit. Oder du machst dir selbst mit deinen Erwartungen, deiner eigenen Einstellung und einer chaotischen Selbstorganisation Stress.

Meine Mission ist es ja, dich dabei zu unterstützen, wie du dich selbst und dein Business einfacher und smarter organisieren kannst. So, dass auch DU mehr Freiräume, mehr Überblick und mehr Gelassenheit gewinnst. Und deshalb fokussiere ich mich hier auf die Bereiche Job und Selbstmanagement.

 

Welches sind die häufigsten Auslöser für negativen Stress?

  • Du wirst ständig in deinem Arbeitsfluss unterbrochen oder lässt dich unterbrechen.

  • Deine Arbeitsabläufe sind nicht effizient.

  • Du lässt dich von der Informationsflut überrollen.

  • Die Komplexität und Fülle deiner Aufgaben überfordern dich.

  • Du hast du zu hohe Erwartungen an dich selbst.

  • Du kannst nicht NEIN sagen.

  • Du schreibst immer viel zu viele Punkte auf deine ToDo-Liste und verzettelst dich.

  • Du kannst keine Hilfe annehmen.

  • Du bist nicht gut organisiert.

  • Du mutest dir selbst zu viel zu.

  • Du setzt keine Prioritäten.

  • Du triffst keine Entscheidungen.

  • Du bist unklar über deine Ziele und Aufgaben.

Sei mal ehrlich – was davon trifft auf dich zu?

Es gibt äußere Einflüsse für Stress, also solche, die du selbst nur bedingt in der Hand hast, z.B. dein Kunde ruft ständig an und möchte kurzfristige Änderungen (und auch hier hast du mehr Spielraum als du vielleicht denkst!).

Und es gibt die inneren oder persönlichen Stressauslöser wie z.B. den eigenen Perfektionismus oder ein chaotisches Selbstmanagement.

Tatsache ist, dass sich negativer Stress auf dein Verhalten, deinen Körper, deine Gedanken und deine Gefühle auswirkt. Und es ist ein immerwährender Kreislauf, der nicht still steht, wenn du nicht selbst etwas änderst. Es ist ein immerwährender Kampf, der anstrengend ist. Viel zu anstrengend. Der viel zu viel deiner Energien kostet, die du viel besser für deine Projekte und Ziele einsetzen kannst und so das Leben leben kannst, das du dir wünschst.

 

Stress hängt meistens nicht von den Ereignissen selbst ab, sondern davon, wie wir sie bewerten und darauf reagieren.

Ein Beispiel:
Dein Kunde ruft an und möchte die fünfte Änderung in drei Tagen.
Du kannst dich sofort dranmachen, alles andere liegen und stehen lassen und die fünfte Änderung in drei Tagen durchführen. Du willst ja schließlich einen zufriedenen Kunden.
ODER du lässt es einfach mal sacken, machst die aktuelle Aufgabe, an der du dran bist, fertig und sprichst dann in Ruhe mit deinem Kunden, ob er sich das wirklich überlegt hat und ob es jetzt und sofort sein muss. Das bedeutet ja nicht gleichzeitig, dass er dadurch weniger zufrieden mit dir und deinem Engagement ist.

Zweites Beispiel:
Deine ToDo-Liste für heute wird immer länger. Du weißt nicht, was du als erstes machen sollst und wie du überhaupt alles schaffen sollst. Jetzt kannst du hektisch weiterarbeiten, die beginnenden Kopfschmerzen ignorieren und am Ende des Tages feststellen, dass du dich zwar komplett verspannt und überfordert fühlst, aber sonst nicht viel geschafft hast.
ODER du fängst an, deine übervolle Aufgabenliste auszumisten, deinen Perfektionsdrang beiseite zu legen und zu akzeptieren, dass du dir grundsätzlich zu viel zumutest und überlegst dir, was du heute oder generell streichen kannst.
 

 Was kannst du tun, wenn du das Gefühl hast, nichts geht mehr und alles wird dir zu viel?

Mach dir bewusst, dass Stresssituationen immer wieder mal entstehen werden, auch sehr heftige. Das ist das ganz normale Leben.
Es gibt immer wieder mal Ausnahmezustände - und das sollten sie auch bleiben: Ausnahmen!

Wichtig ist, dass du weißt, wie du möglichst entspannt mit Stress umgehen kannst.

Du hast es selbst in der Hand, wie du darauf reagierst, um die Situation nicht eskalieren zu lassen.

  


Gute Wege, um dich aus der Stresswelle wieder freizuschwimmen

#1: Die SoS-massnahmen

Atme bewusst

Durch bewusstes Ein- und Ausatmen verbindest du dich mehr mit dir selbst. Du kommst aus dem TUN-Modus raus, im schlimmsten Falle sogar aus dem Kampf-Modus. Du beruhigst deinen Geist, dein Blutdruck sinkt und du erdest dich.

Geh an die Luft

Mach eine Pause und unternimm einen kurzen Spaziergang oder eine kleine Laufrunde. Lüfte deine Gedanken aus. Das lässt dich klarer und ruhiger werden. Und das ist gerade dann wichtig, wenn du ‚unter Strom‘ stehst. Verschaffe dir im wahrsten Sinne des Wortes ‚Luft‘!

Bewege dich

Egal, ob du Joggen gehst, Yoga machst oder den Müll rausbringst. Bewegung löst deine Verspannungen – und zwar die körperlichen und die geistigen!

Schreibe alles auf, was zu tun ist

Schreib alles, wirklich ALLES auf, was jetzt gerade in deinem Kopf rumschwirrt. So geht nichts verloren und du verschaffst dir wieder Luft in deinen Gedanken. Lass erst alles raus und dann fange an, deine ToDos in Kategorien zu ordnen, um dir mehr Überblick zu verschaffen – das Kategorien sein wie Marketing, Kundenaufträge, Administration, Privates, Fortbildung etc.

Entscheide intuitiv, was das Wichtigste ist

Wenn du dir Luft – im eigentlichen und im übertragenen Sinn – verschafft hast, dann überlege dir, was JETZT, in diesem Moment, das Wichtigste ist. Was MUSST du tun und steht als nächstes an? Hier geht es nicht um das, was auf deiner Aufgabenliste steht, sondern um deine Intuition! Vertraue deiner Intuition!

Entscheide anhand deiner ToDo-Liste, was das Wichtigste ist

Jetzt nimmst du deine Aufzeichnungen von vorhin und deine ToDo-Liste und legst fest, was davon JETZT wirklich wichtig ist. Was keinen Aufschub duldet und was auch nur du tun kannst. 

Erledige deine ToDos bewusst

Erledige die Aufgaben, die du intuitiv und anhand deiner ToDo-Liste ausgewählt hast. Die, die jetzt wichtig sind.
Und zwar: Bewusst, fokussiert und nur das! Nichts anderes - kein Multitasking, kein Schnell-Schnell, keine Unterbrechungen…
Konzentriere dich auf diese eine Aufgabe und du wirst die besten Ergebnisse erhalten und gleichzeitig gelassener werden. Wer kann dir eventuell dabei helfen?

 

 

#2: DIe langfristigen massnahmen

Miste deine Aufgabenliste aus

Schau dir deine Aufgabenliste an – die, die du vorher geschrieben hast: Was davon ist wirklich wichtig? Was ist zwar ganz nett, aber nicht wirklich notwendig? Was ist JETZT nicht relevant? Was kannst du komplett streichen? Was kannst du auf eine ‚Irgendwann-Liste‘ setzen? Was kannst du weniger perfekt als sonst erledigen?

Gerade wenn wir im Stress sind, besteht die Gefahr, dass wir uns noch mehr aufhalsen. Aber vieles kannst du genauso gut sein lassen. Kennst du das Pareto-Prinzip, auch 80-20-Regel genannt? Es besagt, dass wir mit 20 % unseres Tuns 80 % unserer Ziele erreichen. In unserem Fall bedeutet das: Wenn du nur 20 % der Aufgaben von deiner Liste erledigst, dann hast du schon 80 % geschafft. Und ganz ganz oft reichen 80 % aus!

Räume auf

Bring deine Sachen in Ordnung – deinen Schreibtisch, deine Zettelwirtschaft, deine Stapel und alles, was dich im eigentlichen und übertragenen Sinn be-engt und ein-engt. Verschaffe dir Raum und Luft. Du wirst klarer sehen, den Überblick zurückgewinnen und entspannter werden.

Delegiere

Überlege dir, was du von deiner Liste wirklich selbst machen musst und was du an andere Menschen übertragen kannst. Dinge oder Aufgaben, die andere vielleicht sogar lieber und besser machen als du. Delegieren verschafft dir Gelassenheit und den Freiraum selbst das zu tun, was dir Spaß macht und was dich und dein Business weiterbringt.
Mehr über das Delegieren kannst du hier nachlesen.

Ändere deinen Blickwinkel I

Ein Perspektivenwechsel ist eines der wirkungsvollsten Mittel, um aus dem eigenen Hamsterrad rauszukommen: Zoome dich selbst raus aus deiner aktuellen Situation, schau ‚von oben‘ als eine neutrale Person auf dich, deine Herausforderungen, deinen Stress. Vielleicht hast du eine gute Vorstellungskraft, mit der dir das gelingt, oder du stellst einen Stuhl in die Ecke und stellst dich drauf. Oder überlege dir, was du dir als dein bester Freund selbst raten würdest, um deine Situation zu verbessern.

Ändere deinen Blickwinkel II

Die Perspektive kannst du nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich ändern: Was von diesem ganzen Stress ist morgen, nächste Woche oder am Ende des Jahres noch wichtig? ‚Lohnt‘ sich dieser Stress auf lange Sicht? Und alle Aufgaben, Termine und Emotionen, die damit verbunden sind? Auf diese Weise kannst du gut herausfinden, was JETZT wirklich wichtig ist und was du getrost streichen kannst.

Suche dir Vorbilder

Kennst du Menschen in deinem Umfeld, die ein Gefühl von Gelassenheit und Ruhe ausstrahlen? Oder hast du einen Gegenstand, der dir beim Betrachten ein entspanntes Gefühl gibt? Ein Bild, eine Figur? Oder vielleicht ein Tier? Lass diese beruhigende Energie auf dich wirken. Lass dich davon anstecken.

Sprich dich aus

Mit wem kannst du reden und dich austauschen? Wer kann für dich da sein und dir einfach nur zuhören?  Wer kann dir Tipps geben, die dich weiterbringen?

Tu dir selbst was Gutes

Bei allem Machen, Tun und Erledigen – vergiss dich selbst nicht dabei! Trage dir jetzt und sofort einen festen Termin ein – am besten gleich mehrere -, an dem du dich selbst ein bisschen verwöhnst und belohnst. Du bist keine Maschine, sondern ein Lebewesen, das einen natürlichen Ausgleich und ganz viel Lebensfreude braucht. 

Stelle dir selbst Fragen

Warum ist alles zu viel? Ist das eine einmalige Situation oder komme ich ständig in die Bredouille?
Bin eher ICH das Problem - z. B. durch schlechte Selbstorganisation, fehlenden Überblick - oder kommt der Stress von außen - z. B. von den Kunden oder Kollegen?
Um was es geht wirklich?
Wie kann ich solche Situationen in Zukunft vermeiden? Was kann ich anders oder besser machen?

Mach dir bewusst, dass es IMMER mehr Aufgaben als Zeit geben wird. Du wirst NIE fertig sein. So ist das Leben nun mal. Es geht immer weiter. Und erlaube dir auch mal das UN-perfekt sein, dass so eine Ausnahmesituation leichter macht.

Langfristig gesehen ist folgendes entscheidend:
Mit welcher Einstellung gehst du dran? Wo liegt dein Fokus? Und wie kannst du dich selbst so organisieren, dass du das, was dir wichtig ist und was dir Spaß macht, entspannt hinkriegst?

 

Lust auf Veränderung?

Stehst du dir selbst mit immer wieder im Weg und machst dir dadurch mehr Stress als nötig?Dann schreib mir eine Mail und wir klären, ob und wie ich dich unterstützen kann.

 
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3 Dinge, die du für eine nachhaltige Veränderung brauchst